Sonntag, 19. März 2017

Holz und Leder

Unikate aus  Leder 


Der 39-Jährige Andreas Heine ist Experte für die Handwerkskunst aus dem Mittelalter. Seine Leidenschaft für Lederarbeiten hat das Mitglied eines Schützenvereins durch das Western-Schießen entdeckt. Da er schon immer handwerklich geschickt war, wollte er sich selbst einen Revolvergürtel anfertigen, der ihm genau passt. Nachdem ihm dieser erste Gürtel gelungen war, versuchte er immer wieder verschiedene Techniken. Und dieses Experimentieren begeistert den mittlerweile semiprofessionell tätigen Andreas Heine bis heute. Hauptberuflich ist er als Maschinendreher tätig. Die Leder- und Holzarbeiten, die er in seiner Werkstatt anfertigt, vertreibt er nebenberuflich. Seine Waren sind vor allem auf Mittelaltermärkten rund um die Region besonders gefragt – und das aus gutem Grund: Heine ist bekennender Fan des Mittelalters. Auf Mittelaltermärkten schlüpft er gerne in Wams und Lederhosen und die Rolle eines fahrenden Händlers. 
 

Quelle: lichtkunst.73  / pixelio.de

Aber nicht nur Besucher von Mittelaltermärkten rund um den Bodensee zählen zu seinen Kunden. Andreas Heine stellte in seiner 160 Quadratmeter großen Werkstatt in Mühlingen-Hecheln zuletzt 25 Ledergürtel für einen Fasnachtsverein aus Stockach her. An jedem dieser Ledergürtel, um die schmale Seile in den Farben rot, grün und gelb geflochten sind, habe er drei bis dreieinhalb Stunden gearbeitet. Er hat außerdem schon ein filigran gestaltetes Hundehalsband für einen Kunden in Hamburg angefertigt. Mittlerweile hat er über Facebook schon einen Online-Shop erstellt, aber leben kann Andreas Heine von seinem Hobby nicht.

Aber auch wenn Heine vor Fasnacht und im Sommer, wenn Mittelaltermärkte stattfinden, unter Zeitdruck steht, ist es ihm wichtig, das jedes seiner Produkte seinen Qualitätsansprüchen gerecht wird. Er achtet bei den Materialien darauf, dass sie aus der Region kommen und dass das Leder keine Schwermetalle enthält. Die ruhigeren Monate des Jahres verbringt er damit, neue Materialien und Arbeitstechniken auszuprobieren. 

Betritt man die Werkstatt von Andreas Heine, fühlt man sich fast schon ins Mittelalter zurück versetzt. Der Holzofen sorgt für Wärme, Fuchspelze und Trinkhörner baumeln von den Wänden. Sobald Heine von der Spätschicht nach Hause kommt, duscht er sich und isst zu Abend, während der Ofen in der Werkstatt vorheizt. Manchmal ist er dann sogar bis morgens um vier mit seinen Werkzeugen zu Gange.


Mehr Informationen finden Sie unter (Quelle):
www.suedkurier.de

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